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„Glaubed nid a Geischter, Glaubed nid a Geischter ... dr FCB isch Schwiizermeischter!“

Die Spannung lag schon seit Wochen in der Luft, zumal sich unser FCB bereits im Vorfeld der Finalissima in Bern von seiner besten Seite gezeigt und die Leaderposition erobert hatte. Dennoch schlug natürlich unser aller Puls am Sonntag ab 16.15 Uhr schneller und heftiger, als die Rot-Blauen im Stade de Suisse ihr Tagwerk in Angriff nahmen. Und wie sie es taten! Abgeklärt, ruhig, überlegt, meisterlich. Es war ein Match, bei welchem – von immer möglichen Schiedsrichterfehlentscheiden mal abgesehen – eigentlich schon nach wenigen Minuten klar war, dass der FCB die gegenerische Mannschaft im Griff hat und wohl zumindest das erforderliche Unentschieden erreichen würde. Würde, müsste, sollte, ja eben, sicher kann man ja nie sein. Aber als sich dann kurz vor der Pause – wie im Basler Lied besungen – endlich auch die Sonne zeigte über dem Rheinknie, lancierten die Bebbis einen mustergültigen Konterangriff über Zoua, Carlitos und Stocker, und Valentin hob den Ball – „messi-mässig“ muss man eingestehen – über den YB-Keeper zur Basler Führung in die Maschen. Als Frei fünfzehn Minuten nach Wiederanpfiff einen Ball auf der rechten Flanke f(l)ink zu Stocker passte und dieser einen punktgenauen Flankenball in den Fünfer schlug zu Scottie, welcher in die Luft hochstieg und dort tatsächlich zu verharren schien, bis er die Lederkugel in die entfernte Torecke zur Zwei-Tore-Führung geköpfelt hatte, da gab es im Herzen keinerlei Zweifel mehr, dass der FCB den Titel und damit das Double gewinnen würde und dass wir vom BCS unsere Helden von Bern, die rotblauen Meisterkicker und Überflieger der gesamten Rückrunde, auf den Barfi würden fahren dürfen.

Ab 18.30 Uhr trafen wir uns, zusammen mit unseren Gastfahrern, auf dem Parkplatz bei der Hard. Nachdem wir die 40 Harleys mit FCB-Insignien gebührend verschönert und etwas Gelegenheit hatten, das Spiel Revue passieren zu lassen, blies Director Urs kurz nach acht Uhr zum Aufbruch. Im Konvoi fuhren wir nach Diegten, wo wir wendeten und auf der A2 Richtung Basel in Wartestellung auf das Eintreffen des FCB-Cars warteten. Nach ca. zehn Minuten war es soweit. Aufsitzen, Motoren starten und losdonnern, 20 Harleys vor und 20 hinter dem FCB-Mannschaftsbus. In diesem Konvoi geleiteten wir den FCB nach Basel. Ab Pratteln sperrte die Polizei die A2 gänzlich: Ein herrliches Gefühl, ein Harley-Konvoi über zwei ganze Autobahnspuren, unbehindert von drängenden Autofahrern, aber mit dem Wissen, den Super-FCB in der Nähe zu haben. In Basel angekommen fuhren wir hinter der Polizeieskorte auch noch über Rotlichter, wurden dabei gebührend von Kameras abgelichtet, bis wir bei der Heuwaage ankamen und unsere Harleys in Zweierreihe aufkolonnierten. Kaum abgestiegen, öffneten sich die Türen des FCB-Mannschaftsbusses, und da endlich sahen wir sie, von Angesicht zu Angesicht, die FCB-Spieler, denen wir in den letzten zehn Monaten im Joggeli zugejubelt hatten, die uns am Anfang der Saison aber auch vor mancherlei Fragezeichen gestellt hatten. Kaum zu glauben, wie unterschiedlich (sehr viel besser) die Spieler in natura aussehen als in den Medien, oder als selbst auf dem Spielfeld im Stadion.

Nach Begrüssung, Erinnerungsfotos und –filmen nahmen die Spieler und Offiziellen auf unseren Harleys Platz, und dann gings los auf die Strecke runter zum Barfi. Schon bei der Einfahrt in die Steinenvorstadt hatte es sehr viele und überaus freudig gestimmte Fans, aber im Vergleich zum Gedränge näher beim Barfi war es zu Beginn noch heilig. Die überschwengliche Freude der Spieler als auch der Zuschauer war greifbar, hörbar, sichtbar. Es herrschte eine rundwegs positive Stimmung, wie wenn wir uns alle nach einer langen Durststrecke gemeinsam an einem wunderbarer- und unerwarteterweise aufgetauchten Brunnen hätten laben können. Die Fans, dankbar über dieses märchenhafte Ende einer langen Saison, die Spieler mit ausgelassenen Emotionen nach so viel Anstrengung und Mühen, und wir mittendrin mit unseren knatternden Stahlrossen. Ein bisschen Konzentration war natürlich schon erforderlich, um unsere Beifahrer sicher zum Casino zu geleiten, zumal die Fahrspur enger und enger wurde, und man oft eigentlich gar nicht mehr wusste, wohin man denn sein Moped zu steuern hatte. Dieser einmalige Triumphzug endete beim Casino, wo unsere Gäste den Beifahrersitz verliessen, um alsbald vom Balkon des Casinos mit der riesigen FCB-Fangemeinde auf dem Barfi zu feiern.

Auch die zwei überhitzten Harley-Motoren konnten diesem super-mega-geilen Event, dem wohl eindrücklichsten in der bisherigen Geschichte des BCS, keinen Abbruch tun. Nach kurzem Halt parkierten wir unsere Harleys auf der Seite des historischen Museums, und wenn der Direktor dieser Institution anwesend gewesen sein sollte, so wird er hoffentlich bemerkt haben, dass diese Meisterfeier nicht nur (aber auch) wegen dem Beitrag des BCS von tatsächlich historischer Bedeutung war. Es wäre somit nur rechtens, wenn dieser Event auch hinter den Mauern, die unsere Harleys gestern von aussen schmückten, in Zukunft gebührend in den Annalen der Stadt Basel vermerkt würde.

Das vom FCB gesponserte Büffet im Restaurant Kohlmann’s war natürlich auch willkommen, aber eben, im Vergleich mit einem Harley-Ride durch die FCB-Fangemeinde und mit einem FCB-Helden auf dem Soziussitz, hat es jedes Büffet schwer. Wir freuen uns alle jetzt schon auf den nächsten FCB-Titel. Unsere Harleys stehen jedenfalls bereit für weitere Einsätze. Bis dann werden wir sie auch wieder auf Hochglanz poliert haben.

Ein ganz grosses "Danggescheen" gebührt auch allen Offiziellen des FCB und dem Meisterfeier-OK des FCB, der Polizei der Kantone Basel-Land und Basel-Stadt für das Absperren der Route und Anführen des Konvois, den Securitas-Wächtern für die Bewachung unserer Harleys, und last but not least, Otti Kunz für das Ermöglichen des Events und Urs und Elisabeth für das detaillierte Organisieren desselben.