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Die alljährlich von H.O.G – Europe durchgeführte Konferenz für Chapter-Officers wurde vom 13. bis 15. März 2008 in Fulda durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war, den Teilnehmenden Gelegenheit zu geben, sich informell auf den neuesten Stand der allgemeinen Richtlinen der H.O.G – Organisation zu bringen und den Erfahrungsaustausch unter den anwesenden Chapter-Officers zu fördern. Das Erreichen dieser Zielsetzung wurde durch ein attraktives Programm mit wechselnden Sessions im grossen Konferenzplenum in englischer Sprache und moderierten Workshops in „sprachlich aufgeräumten“ Gruppen sichergestellt.

Nun aber der Chronologie folgend.

Donnerstag, 13. März - Die Anfahrt nach Fulda nahmen Urs, Elisabeth, Mike und René, auch Etienne und Otti aus der Region Basel sowie Heinz (B) direkt ab Freiburg, wo er schon weilte, ...weiss der Geier wieso? unter die Räder... äh..... alle mit Autos, nicht mit den Harleys, dafür war das Wetter zu regnerisch und zu kalt....brr !

Im ESPERANTO, einem grossen, professionellen Konferenzhotel, nicht an der Reception sondern an der Bar, trafen wir dann alle zusammen. Ein Bild fast schon wie an einem grossen Harley-Event. Lauter interessante Menschen, gekleidet in Leder, Batch tragend die Herkunft verratend, zeugten laut und gestikulierend oder eher still und abwartend vom „ongoing“ eines multikulturellen Anlasses. Eines aber war allen Anwesenden eigen, stolz trugen alle das H.O.G.-Colour und die Chapter-Banane auf dem Rücken. Nein, nicht ganz alle. Einige waren in graue Hemden gekleidet, den „H.O.G-25-Jahr-Jubiläumsbatch“ auf der Brust tragend und stetig konzentriert und in eilenden Schritten die Halle kreuzend; unsere offiziellen Moderatoren.

Am Abend war kein offizieles Programm vorgesehen. Gelegenheit also für „Networking“ mit alt bekannten oder neuen Chaptervertretern und, auch im Fokus die -vertreterinnen...“ämmel diie hübsche“... aber mehr wird in diesem Bericht nicht verraten. Nach dem Genuss von allerlei lukullischen Köstlichkeiten, die das Buffet bot, war noch Zeit für „wein-, bier-, oder Bacardi-Cola-seeliges“ Beisammensein an der Bar. Das „all-inclusive-Lunch und -Dinnerangebot“ das sich trefflich mit jeder Gelegenheit steigerte, werde ich in diesem Bericht nicht weiter erwähnen, wir waren ja schliesslich auf „Training“, oder?!  Irgendwann in der Nacht zogen sich alle zum Schlafen in Ihre Zimmer zurück, einer etwas früher die anderen etwas später, nicht aber ohne sich zum gemeinsamen Frühstück verabredet zu haben.

Freitag, 14. März - Der erste Trainingstag stand bevor. Nach dem gemeinsamen Frühstück, rechtzeitig zum Start der ersten grossen Hauptsession reihten wir uns in den Strom von an die 405 Chaptervertretenden ein, die prallgefüllte Konferenzmappe tragend und offen-neugierig auf die Dinge, die da kommen wollten. Der erste Eindruck, beim Eintreten in den Saal für die Eröffnungssession war grossartig. Harley Davidson und H.O.G. waren voll present, auf der Grossleinwand „movie à l’americain“, dröhnender Sound durch die Halle schallend, Bänder und Plakate, „round tables“ einladend Platz zu nehmen, „the show could start ...“.

Und das war denn auch gleich so, folgende Programmelemente waren an diesem Tag, nach der offiziellen Eröffnung durch Nigel Villiers, H.O.G. Director – Europe, Middle East and South Africa und der Vorstellung der vielen Moderatoren, die Schwerpunktthemen:

  • Chapterführung  Grundlegende Aspekte der Rollen und Verantwortlichkeiten wurden vorgestellt und diskutiert. Gleich bei diesem Thema wurde transparent, dass in einzelnen „deutsch-stämmigen“ Chapters ein etwas anderes Verständnis von Führungsstil herrscht als bei uns. Begrifflichkeiten wie „situative oder partizipative Führung, aus unserer Basler Tischgruppe beigesteuert, lösten ein eher ungläubiges Gemurmel über Wirkung und Machbarkeit aus.
  • Organisation von Events und Ausfahrten  Ein Thema das durchaus ernst zu nehmen ist. Alle Chapters wollen erfolgreich auftreten. Eine klare Marketingstrategie, eine geschickte Planung unter Berücksichtigung aller Eventualitäten und dazu immer einen „Plan B“ zu haben, waren in diesem Workshop die „lesson learneds“.  
  • Arbeiten mit interessanten Menschen  Ein motivierender Titel für einen Workshop, in dem wir etwas über Unterschiedlichkeiten in persönlichen Werten, Motiven und Verhaltensweisen von Membern hörten. Die Diskussion und der Erfahrungsaustausch, über den Umgang mit Personen die in ihrer Art einen hinderlichen oder negativen Einfluss ausüben, hätte hier leicht auch zu einem Praxisfall werden können. Die beiden Moderatoren führten aber die angeregt diskutierende „germanisch-allemannische HOG-Rotte“ auch hier auf den Weg der Erkenntnisse zurück.    
  • Umgang mit Trademarks  Beleuchtete und paragrafierte die wichtigsten Punkte, die zu beachten sind, wenn Logos und Brandings zu Werbezwecken, Visualisierungen und Kennzeichnungen verwendet werden. Ein wichtiger Aspekt, der Händler, Chapters und deren Mitglieder vor rechtlichen Folgen schützen soll.

Das auf das Ende der letzten Session dieses Tages angesagte Gruppenfoto aller ca. 405 Teilnehmenden wurde dann auf den nächsten Tag verschoben. So blieb etwas Zeit, auf der ESPERANTO-PLAZA, einer Zwischenhalle die sowohl für Kaffeepausen wie auch zum allgemeinen Verweilen einlud, das gesellige Sein zu pflegen. Langeweile konnte da nicht aufkommen. „Bierhumpen schieben“ oder gar „Laser-Gewehrschiessen“, was der Elisabeth lautstark ein eindringliches „aber doch nicht auf Murmeli...¨ entriss, Harleyfahrsimulator, shopen am Stand des örtlichen Dealers oder gar Massnehmen für handgefertigte Masshandschuhe in individuell wählbaren Lederarten und -farben waren nebst „small-talk“ Möglichkeiten, die Zeit bis zum Abendessen locker zu überbrücken. An den verschiedenen Hotelbars bot sich, bis zum Schlafen gehen, genügend Gelegenheit über zaghafte Trinksprüche mit Harleyenthusiasten ins Gespräch zu kommen. Wer es eher musikalisch mochte konnte sich vor der Bühne einer örtlichen Liveband die Füsse in den Hals stehen oder  sich vom Rhythmus tanzend mitreissen lassen.

Samstag, 15. März - Der zweite Trainingstag begann mit einer „General Session“ im grossen Saal.  Nigel Villiers, begrüsste die Anwesenden und leitete gleich ein in das abwechslungsreiche Tagesprogramm. Mit einer lebendig vorgetragenen Präsentation über die Geschichte des Harley-Davidsen Unternehmens und der Entstehung und dem Mythos der Bikerorganisationen in Amerika, von den rebellischen Rockergangs zu den H.O.G. Chapters, die ihres Zeichens ein  etwas freundlicheres enthusiastisches Image pflegen, waren sofort alle wieder mit hohem Interesse auf die Thematik ausgerichtet. Äh.... nicht ganz alle, zwei  von uns Baslern blieb der Anfang verwehrt, später erst klärte sich auf, dass es viele Gründe gab, den Tag etwas später zu beginnen ?!?

Der Arbeitsfokus richtete sich dann aber auf folgende Themen:

  • Motivierende Kommunikation  Zeigte uns auf, wie wichtig eine marketingorientierte Wirkung bei der   Kommunikation sein kann. Sei es um neue Member-Interessenten, Besucher von Events oder  einfach auch nur die Chaptermitglieder zielorientiert, konkret und wirkungsbewusst anzusprechen. Die Fragestellung des Moderators, in diesem Fall „Eric“ aus der Schweiz, der bei uns allen den kompetentesten Eindruck hinterliess, „wem muss der Wurm gefallen? am Fisch oder am Angler?“ löste nicht nur einen liebevollen Lacher aus, sondern auch die Erkenntnis wie wichtig es ist, kundenorientiert zu sein und die Sprache der  Empfänger hinzukriegen.
  • Motivieren von Freiwilligen  Stellte den Umgang und den Einsatz von Membern bei Veranstaltungen,  Events und chapterinternen Aufgaben in den Fokus. Der Austausch an Erfahrungen machte klar, dass wir im Basel Chapter diesbezüglich keinen Optimierungsbedarf haben, weil’s einfach gut funktioniert.
  • H-D-Museum und Technik-Seminar  War eine zweischneidige Geschichte. Einerseits eine gut gelungene Präsentation zur Eröffnung des neuen H-D-Museums und der grossen 105-Jahr-Feier in den USA, die im Sommer 2008 ansteht, andererseits eine „bull-shit-trächtige“ Darbietung über das Reinigen eines Harley-Davidson-Motorrades. Als ob da jemand im Saal gewesen wäre, der seine geliebte Maschine nicht nur zu reinigen sondern auch in Hochglanz zu pflegen wüsste.
  • Beziehung zwischen Chapter und Dealer  Ein Thema, das eigentlich keine neuen Erkenntnisse brachte. Es sei denn, dass wir vom Basel Chapter daraus abgeleitet die Realität des aktuellen Dealerwechsels als Chance erkennen, die vergangene gute Beziehung zu Rita und Rich zu würdigen und wir uns alle darauf ausrichten, mit dem neuen Dealer John eine ebensolche aufzubauen. Gegenseitiges Vertrauen und Unterstützung wird das Ergebnis eines wertschätzenden Umgangs miteinander sein, zu dem alle beitragen können.

General Session HEAT-Abschluss. Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, schenkten wir den abschliessenden Worten und den Danksagungen an all die aktiven  HOG-Verantwortlichen und HOG-Moderatoren unsere volle Aufmerksamkeit und den gebührenden Applaus oder liessen uns nichts anderes anmerken, Dies besonders darum, weil wir kaum erwarten konnten zum gemeinsamen Gruppenfoto zusammenzustehen und beim Verlassen des Saales noch ein HOG-Geschenk (eine praktische Umhängetasche mit „H.O.G-25-Jahr-Jubiläumsbatch“) in Empfang zu nehmen.

Gestärkt mit einem gemeinsamen Bier, etwas erfrischt und umgezogen fanden wir uns um 19 Uhr zum gemeinsamen Apero und anschliessenden Gala-Buffet-Diner ein. Anstossen mit Sekt, Wein und eher selten mit „O-Saft“ stimulierte alle Anwesenden auf den bevorstehenden Abend. Erstaunlich, was da die verschiedenen regionalen Chaptergruppen sowohl einstudiert, aber auch improvisiert auf der Bühne oder im Saal boten.  Durch die mitreissenden Tanz-, Sing- und Spasseinlagen war es leicht, sich in die Gruppen einzufädeln und auch aktiv dabei zu sein. Das „arschglatte-hochheben“ der Röcke überliessen wir aber ausschliesslich den Schotten. Die Live-Band spielte ein Repertoire von Rock’nRoll bis Mambo, mal schnell, mal langsam, aber immer etwas laut, so als ob es galt den Sound von lauten, offenen Harley-Pipes, als Ersatz zu den fehlenden Bikes, nachzuahmen.

Den Abschluss dieses Tages, wie auch allfällige Verabschiedungen gestalteten alle etwas individuell,  um sich am nächsten Morgen ein letztes mal zum gemeinsamen Frühstück zu treffen. Ein wichtiges Thema, das schon während des unterhaltsamen Vorabends von Mike aufgenommen und jetzt noch konkreter besprochen werden wollte war die Erkenntnis, dass wir im Basel Chapter nicht nur des gemeinsamen Singens sondern auch der  spontanen Präsentation einer Gruppen-Performance nicht eingeübt sind. Ein Umstand, der sicherlich in Mike einen Owner gefunden hat, dies als „Performance Officer“ für die Zukunft zu ändern.

Dem Abreisen stand nichts mehr im Wege, Alsdann machten sich die „Heat-getrainten Sieben“ auf die Heimfahrt. Ob, wer, wo und wie sich im nächsten Jahr die Teilnahme einer Vertretung des Basel Chapters ergibt liegt noch fern – jetzt warten wir alle erst mal auf gutes Wetter um  noch nicht „on the road again“ zu singen, sondern ........“turn on your engines“... zu hören..!