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Wir schreiben das Jahr 2007. Es ist der Morgen des 21. April. Um 6:15 Uhr bin ich, wie an anderen Tagen auch, gerade aufgewacht. Das Wetter verspricht traumhaft zu werden.

Unser Safety Etienne hat uns zum Fahrsicherheitstraining eingeladen. Wie auch ich sind einige von uns dieser Einladung gerne gefolgt. Um 8:30 Uhr war Besammlung an der MFK in Münchenstein. Natürlich konnte man nicht von allen erwarten, dass sie an einem Samstagmorgen, pünktlich um 8:30 Uhr vor Ort sein werden. Das war aber weiter auch nicht schlimm. Der Start war ja ein „Warm-up“ mit Kaffe und Gipfeli. Ein wenig gestärkt ging es dann auch schon los. Peter Hoffmann (genannt „Hofi“) und seiner Truppe stellten sich kurz vor. Sie gaben uns kurz das Programm für den Morgen durch und wir teilten uns anschliessend in 3 Gruppen auf. Ich war zuerst in der Gruppe mit dem Geschicklichkeitspackuhr. Als Erstes ging es darum das Motorrad zu balancieren ohne auf diesem zu sitzen. Wir mussten neben die Harley stehen und mit gefühlt für die Balance um das Motorrad gehen ohne dass dieses umfällt. Natürlich waren wir zu zweit, im Falle des Falles die Harley doch etwas ins schwanken kommt. Als zweite Aufgabe stand das rückwerts rollen am Berg ohne laufendem Motor und ohne Bremse an. Dies kann man leicht nur mit der Kupplung machen. Leicht dosiert ging das sehr gut. Für Situationen wo man die Harley an einem Gefälle rangieren muss ist das sicherlich nützlich. Als weitere Aufgabe stand das Slalomfahren auf dem Programm. Yvonne bekundete schon ihre Aversionen gegen die Pylonen. Doch mit etwas Überzeugungsarbeit konnte Sie sich uns anschliessen und fuhr den Packuhr mit Bravur. Als letzte Aufgabe galt es etwas Mut zu packen um über eine Wippe zu fahren. Es sah schlimmer aus als es dann im Endeffekt war. Mit ca. 20 km/h rollten wir über dir Wippe. Ein kleiner Hüpfer und schon war es geschafft.

Unsere Gruppe wechselte anschliessend das Lager. Es ging zum Bremsen. Leider waren auch hier wieder Pylonen aufgestellt was Yvonne nicht sonderlich lustig fand. Wie dem auch sei. Nach ein paar guten Infos von unserem Instruktor bezüglich neuen Reifen und deren Bremsverhalten, Alter und Zustand des Reifens und anderen guten Tipps hiess es den praktischen Teil in Angriff zu nehmen. Mit ca. 50 km/h ging es auf die Pylonen zu. Auf der Höhe der Pylonen musste man dann voll in die Eisen steigen (vorerst nur mit der Hinerbremse). Nach ein paar versuchen durfte man es dann auch kombiniert mit der Vorderbremse versuchen. Mit der Vorderbremse wird natürlich dosiert aber doch bestimmt gebremst, so dass das Vorderrad nicht blockiert. Das wäre dann doch etwas gefährlich, wie jeder weiss. Es war gut, wieder einmal das Gefühl für eine Vollbremsung zu spüren. In normalen Strassenverkehr ist dass ja schwierig zu üben.

Als letztes galt es dann den theoretischen Teil zu überstehen. Unser Polizist durfte sich hier natürlich nicht wirklich blamieren, doch zu unserem erstaunen schloss er schlechter ab als erwartet. Mit mehr als 14 Fehler (genaue Fehlerquote wird hier nicht verraten) wäre er sang und klanglos durch die Prüfung durch gesegelt. Aber auch andere Teilnehmer mit juristischem Fachwissen schlossen nicht sonderlich berauschend ab. ;-)

Der morgen war somit schon abgeschlossen. Nach einigen eingehenden Worten von unserem Safety und Road Captain Etienne bezüglich Konvoi-Regeln bewegte sich die ganze Truppe Richtung Mittagessen in den Schwarzwald nach Todtmoos. Nach der 2. falsch erwischten Abzweigung fanden wir dann aber doch noch den Weg von Wehr aus in das Wehratal. Auf der traumhaft schönen Strasse durch den Wald passierte dann was niemand gerne erlebt, speziell an einem Sicherheitstraining nicht. Ein totes Tier auf der Strasse lies mich kurz die Konzentration verlieren. Ich wich dem toten Tier auf der Strasse aus, kam dann aber zu nahe an den Strassenrand. Dort erwischte ich ein Schlagloch. Kurz hob meine Harley hinten ab und schon war der Kiese vor mir. Anstatt meinen Blick weg von Kies zur Stassenmitte zulenken schaute ich auf den Kies. Ein Augenblick später rutsche die Harley schon hinten weg und ich lag am Boden. Im schock stand ich aber schnell wieder auf stellte ich meine Harley wieder auf. Glück im Unglück habe ich nur einen Teil eines Zahnes ausgeschlagen als ich mit dem Kopf auf den Boden knallte. An meiner Harley war auch nicht wirklich viel kaputt. Der Lenker wurde etwas verbogen und ein paar Kratzer hat sie abbekommen. Nach ein paar Minuten, um wieder gefasst zu sein, setze ich mich wieder auf meine Harley und fuhr gemütlich in das sehr nahe liegende Restaurant wo wir alle das Mittagessen einnahmen. Fazit meines Sturzes war. Dort wo man hinsieht fährt man auch hin. Der falsche Blick kann auch bei angemessener Geschwindigkeit schnell uns Auge gehen. Ich hatte an diesem Tag einfach viel Glück.

Nach dem Mittagessen ging es dann in zwei Gruppen weiter. Mit 5 Minuten Vorsprung fuhr die erste Gruppe los. An einer geeigneten stelle stellten wir unsere Motorräder ab, um zu beobachten wie die 2 Gruppe an uns vorbei fahren wird. Unsere Instruktoren erklärten uns wie man eine Kurve richtig anfahren sollte. Als die 2. Gruppe an uns vorbei fuhr machten wir uns mit etwas 5 Minuten abstand auch wieder auf den Weg. Mit dem Wissen das die 2. Gruppe uns natürlich auch an einer Stelle beobachten wird versuchten wir unser Bestes zu zeigen. Zugegeben es war für uns natürlich ein Vorteil. Anschliessend trafen wir uns für alle wieder für eine gegenseitige Manöverkritik. In vier Gruppen aufgeteilt, sehr zügig, zügig, gemütlich und langsam führten uns die Instruktoren nach St. Blasien. Auf dem Weg passierten wir leider noch einen verunfallten Motorradfahren, der nicht sonderlich gut aussah. In St. Blasien angekommen verabschiedeten sich unsere Instruktoren nach einer kleinen Feedbackrunde von uns. Als Gruppe verschoben wir uns dann wieder nach Hause Richtung Basel. Einige machten zum Abschluss noch einen Halt in unserem Stammlokal. Unterwegs nach Basel gab es dann noch ein paar kleine Pannen. Otti hatte kein Benzin mehr und Lissi hatte Probleme mit der Benzinpumpe, resp. dem schlauch von Tank zum Motor. John konnte Ihr dann helfen und kann dann mit etwas Verspätung auch zur Hard.

Alles in allem war es ein super Tag. Ich glaube jeder hat an diesem Tag etwas gelernt oder zumindest sein Wissen wieder ein wenig aufgefrischt. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Danke an alle die den Event möglich machten.